Die Welt ist das, was ich von ihr denke

In der Arbeit mit einer Klientin ging es darum, eine bestimmte Entscheidung für eine Lebenssituation zu treffen. Sie hatte die Gelegenheit, sich einmal in jede Situation die für Sie in Frage kam hineinfühlen und wahrzunehmen wie es ihr in der jeweiligen Situation gefällt.

Um auch für die Klientin möglichst einfach wahrzunehmen welche Situation welchen Wert für sie hat, habe ich eine Skala von 0- 10 vorgegeben. 0 stand für „mir geht es hier ganz schlecht“ und 10 für „mir geht es hier phantastisch“.

In ihrer Lieblingssituation erreichte sie einen Wert von 8. Mit der Zeit fiel dieser Wert jedoch und sie war nur noch bei 6. Warum war das so? Was ist passiert, dass sie sich dort plötzlich nicht mehr so wohl fühlte? Da ich ihre persönliche Struktur kannte, fragt ich sie, was mit dem Wert passierte, wenn ich ihr symbolisch die Fähigkeit dazugebe, das „Glas eher halbvoll“ als „halbleer“ zu betrachten.

Sofort verbesserte sich ihr Empfinden dieser Situation wieder auf 8.

Was bedeutet das nun für Sie? Was hat diese Klientin mit Ihnen zu tun?

Sicherlich kennen Sie das Gefühl frisch verliebt zu sein. Landläufig heißt es, man hätte eine rosarote Brille auf. Ganz gelassen kann man über die eine oder andere Macke des anderen hinwegsehen. Sieht alles viel relaxter, ist einfach entspannt und glücklich.

Doch wie ist das im normalen Alltag, wenn die Hormone gerade nicht Tango tanzen und alles in rosafarbenes Licht tauchen. Dann sind wir meist kritischer und pessimistischer und finden immer das Haar in der Suppe oder erwarten bloß nicht so viel, um hinterher nicht enttäuscht zu werden.

„Freu dich bloß nicht zu früh!“ was für mahnende Worte! Aber mal eine Gegenfrage: Warum denn nicht? Nur weil es doch noch schief gehen könnte? Na und? Dann hatte ich bis dahin wenigstens ein gutes Gefühl! Die Alternative wäre doch, sich vorher nicht gut zu fühlen und zu zweifeln, dann geht es schief und hinterher ärgere ich mich auch noch weiter. Warum also nicht mal früh freuen?

Was aus der Arbeit mit dieser Klientin deutlich wird  ist folgendes:

Meine Welt ist das, was ich von ihr denke.

Wenn ich denke mein Chef ist  unfähig, wenn ich denke ich bin meinem Partner nicht wichtig, alles wäre besser wenn...,  gebe ich diesen Situationen auch die entsprechende Färbung und was noch viel schlimmer ist erlebe immer wieder Situationen, die mich in meiner Überzeugung bestätigen. Und das hat ganz einfach neurologische Gründe. Der Filter auf den Ihr Gehirn getrimmt ist fängt genau diese Dinge auf und macht Sie Ihnen bewusst. Solange diese Art von Denken in Ihnen vorherrscht werden Sie Ihre Welt, Ihr Leben, genauso negativ erleben wie Sie es erwarten.

Und es geht noch einen Schritt weiter, nicht nur die Welt ist das was ich von ihr halte, auch ich bin das wofür ich mich halte: Halten Sie sich für selbstbewusst? Für erfolgreich? Für sympathisch?  Wenn Ihnen der Gedanke „Warum immer ich?“ öfter kommt, sind Sie eher in einer Opferhaltung und Ihr Leben kommt Ihnen sicherlich fremdbestimmt und anstrengend vor.

Nun haben Sie die Wahl erwarten Sie großes in Ihrem Leben und geben Sie sich selbst dadurch die Möglichkeit auch tatsächlich Großes zu erschaffen und erfahren. Und damit haben sie die Wahl ob sie in Ihrem Leben hauptsächlich glücklich oder unglücklich sind, völlig unabhängig von den äußeren Umständen. Oder Sie verbleiben aus Angst, Bequemlichkeit oder schlicht Gewohnheit in der Position ja nicht zu viel vom Leben zu erwarten, weil Sie ja sonst enttäuscht werden könnten.

Klingt verlockend, nicht wahr?  Und wie werde ich nun vom Pessimisten zum Optimisten, fragen Sie sich vielleicht? Nun, genauso wie sie auch zum Pessimisten geworden sind. Üben, üben, üben. Die gute Nachricht ist jedoch, dass ihnen die Hypnose eine gute Abkürzung bieten kann. Es gibt also einen kürzeren Weg hin zum persönlichen Glück.

Zum Abschluss:

Eine Kollegin von mir, die eine große berufliche Veränderung vollbracht hat antwortete mir auf die Frage, wie sie das alles gemacht hätte und das es sicher eines großes Engagement bedürft hätte diesen Karrieresprung zu machen folgendes:

Ich habe eben einfach angefangen, und irgendwie fällt mir immer alles in den Schoß!

Was für eine herrliche Bewertung  J

In diese Sinne, einen schönen Tag für Sie.

Ihre Anja Winkelmann

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